Mittwoch, 4. April 2007

Zusammenfassung

Nirgendwo hat Rennradfahren so viel Spass gemacht wie hier. Dabei war ich ausschliesslich in den Bay Regionen. Hätte noch etliche Touren in anderen Gebieten (Lake Tahoe, Yosemite, Paso Robles, Death Valley) empfohlen bekommen. Zusammenfassung:

1. Positives:
  • Beeindruckende Landschaft, Botanik und Tierwelt
  • Bei richtiger Streckenwahl: Verkehr = Null
  • "Cycling is trendy": man begegnet überall schnellen Rennradfahrern, Verhältnis weiblich - männlich knapp 50:50; alle sind "very open minded" und lassen sich gerne auf einen Schwatz ein.
  • Unglaublich attraktive Strecken (Bsp. Abfahrt über 365 Kurven vom Mt. Hamilton)
  • Streckenvielfalt (10 Touren ohne jemeils eine Strecke zweimal gefahren zu sein)
  • Top organisierte Gruppen (keiner zu spät, Notfalldaten werden erfasst, Mobile-Nr. verteilt, etc.). Bei der Organisation kommt natürlich das Wetter einem entgegen (allg. Regel: für jeden Tag ist jemand für das Tourenprogramm zuständig; an Tagen mit 30% Regenwahrscheinlichkeit gilt "rain cancels").

2. Negatives:
  • Anfahrtsweg mit Auto oder (tw.) öffentlichem Verkehr zu empfehlen (sonst zu lang oder nicht attraktiv). Der typische Amerikaner möchte ausschliesslich "paradiesische" Strecken ohne Verkehr und inmitten der Natur fahren. Dementsprechend fährt er mit dem Auto zum idealen Ausgangspunkt.
  • Alles muss schnell gehen. Punkt X wird abgefahren, die Pausen dienen ausschliesslich dem Stillen physiologischer Bedürfnisse, nach Ankunft wird schnellstens zusammengepackt und heimgefahren.
  • Achtung auf Strassen; i.a. recht grobe Beläge mit vielen Schlaglöchern; meistens Mittellinie mit Stoppern (gefährlich beim Kurvenschneiden); selbst auf guten, neuen Beläge kann plötzlich mal ein Hinderniss kommen
  • Alle "Highlight" Touren sind Kletterpartien.

3.Tipps:
  • Ein paar gute Ausgangspunkte für Hotels wählen (z.B. San Rafael, Pleasanton, Burlingame waren gute Wahl)
  • Kleine Übersetzungen fahren
  • Webseiten mit Routen und Clubs anschauen
  • Grobe Pneus
  • Viiieeel Wasser und Verpflegung mitnehmen (obwohl man wegen der geringen Luftfeuchtigkeit praktisch nie schwitzt)
Viel Vergnügen!

Michael

Dienstag, 3. April 2007

Half Moon Bay am Sonntag ...

80km (und wohl fast 1'000HM)

... ist keine gute Idee. Vom International Airport fahre ich sehr verkehrsarm über den Bunker Hill Drive zum Lower Crystal Spring Reservoir, doch dann über die High Moon Bay Rd (92) zu fahren, war ein Fehler: es scheint, dass halb Kalifornien am Sonntag High Moon Bay besuchen will. Zudem zieht sich entlang der Küste Nebel auf. Am Highway 1 treffe ich dann einen Radfahrer, welcher gerade vom High Tech Business ins Weinbusiness umgestiegen ist. Wir fahren zusammen dann das einsame Strässchen durch den Tunitas Creek hoch, eine mehr als faire Entschädigung für den ersten Teil der Fahrt. Die Abfahrt ist rasant und windig.


Half Moon Bay

Karte: Google-Map

Mt. Hamilton - Die Königstour

160km (und ca. 2000HM)

Pleasanton - Livermore - Mines Road - San Antonio Valley - Mt Hamilton (ca. 1'300m) - Fremont

Kurzum: das ist die Tour schlechthin. Zuerst geht es durch die Weinanbaugebiete von Livermore.
doch schon bald führt der Weg über 100 km durchs nichts ausser Natur pur. Nichts heisst kein Wasser, kein Haus, kein Schatten. Einzig nach ca. 65km gibt es eine kleine "Bruchbude", die sich Café Junction nennt, wo man immerhin Getränke und Sandwiches bekommt. In der totalen Einsamkeit ist man froh, um jedes Auto oder Motorrad, das einem entgegenkommt - und natürlich um jeden Radfahrer.


Insgesamt ist der Weg sehr gut angelegt (nie zu steil, weil ursprünglich ein Karrenweg für die Einwanderer) mit dem Höhepunkt, dem Mt. Hamilton. Bei uns stellt man auf jeden Gipfel ein Gipfelkreuz, in Kalifornien offenbar ein Observatorium. Am Mt. Hamilton steht übrigens das erste frei stehende Observatorium der Welt (erbaut 1880). Mittlerweile sind 10 Teleskope in Betrieb und halbstündig finden Kurzführungen statt.


Die Abfahrt ins Silicon Valley ist Genuss pur: auf den 365 Kurven talab kann man an seiner Abfahrtstechnik feilen. Von Fremont kann man dann per BART bequem zum Ausgangsort zurückfahren (od. Train ab San José od. über ein weiteren Hochplateau fahren, siehe Eintrag).


Interpretiere: d.h. 75km nichts bis Livermore

Karte: Google-Map

Freitag, 30. März 2007

Fahrt auf den Mt. Diablo

70km (und wieder 1.xxx HM)

Der Anstieg auf den Mt. Diablo von Walnut Creek ist nicht so schlimm, wie der Name vermuten liesse. Angeblich (und Amerikaner lieben ja die Superlativen) der nach dem Kilimanjaro zweitbeste Aussichtsberg der Welt (gemessen an einzusehene km^2). Die Aussicht ist aber dann doch nicht so berauschend, ist doch über dem Silicon Valley und Richtung San Francisco eine Smog-Schicht und auch sonst alles ein wenig dunstig. Am Gipfel ist übrigens ein Observatorium. Bin wieder mit den Grizzley's unterwegs. Ein bisschen dumm die Routenplanung: es wird die Topstrecke ausgesucht aber der Rückweg ist identisch mit dem Hinweg (weil's ja so schön war...).
Ja, und bei der Abfahrt sahen wir einen riesengrossen Aasgeier, der sich gerade ein tot auf dem Asphalt liegendes Tier schnappte.

Karte: Google Maps

Donnerstag, 29. März 2007

Auf den Spuren der Tour of California

Direkt vom Silicon Valley (San Jose) ist der Ausgangspunkt einer der schönsten Panoramastrassen, die man sich vorstellen kann. Grüne Hügel, fast schon kitschig, dazwischen immer wieder ein Blick auf die Salzseen der Bay-Area. 2007 ging auch Stage 3 der Tour of California durch Sierra Rd, Felter Rd und Calaveras.




Karte: Google Map

Mittwoch, 28. März 2007

Und nochmals die Freitagstour

95 km (und wieder viele Höhenmeter)

Diesmal schliesse ich mich wieder den Grizzley's an, schliesslich habe ich eine Einladung zu Deb's Birthday Ride erhalten. Geschätzte 25 Teilnehmer, die meisten schon etwas gesetzteren Alters, aber auch ein paar 30er. Wieder das gleiche Subscription Prozedere am Anfang : Eintragen von Name, Unterschrift, Notfallnummer, Fahrradmarke und Farbe in einer Liste. Im Unterschied zu meiner Individualtour fahren wir in der anderen Richtung herum, was wesentlich besser ist (weniger steile Anstiege, Abfahrten auf besseren Belägen). Da ich ja das herrliche Panorama vom letzten Mal kenne und keine Angst haben muss, die besten Blicke zu versäumen, kann ich mich mehr aufs Radfahren konzentrieren und ein bisschen mehr auf Tempo fahren - trotzdem sollte man auf Wild (z.B. Rehe und eine Art Auerochsen) und Schlaglöcher achten. Eine Tour zweimal fahren ist übrigens eine Strategie, die sich empfiehlt (auch die Teilnehmer bestätigen mir, dass es auch ihnen schwer fällt bei Touren wie dem Headlands Ride sich aufs Fahren zu konzentrieren). Insgesamt zeigt die Truppe wiedermal, dass insbesondere die Senioren ziemlich fit sind (das ist eine Fahrt mit weit über 1'000 HM!).